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Einrichtung eines „Runder Tisch Wohnen“ und einer Wohnungsvermittlungsstelle könnten wichtige Bausteine hierbei sein.

Angesichts des angespannten Wohnungsmarktes beantragt die GRÜNE Kreistagsfraktion einen „runden Tisch Wohnen“ und eine Wohnungsvermittlungshilfe einzurichten

Landkreis Augsburg – Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN hat in ihrem jüngsten Antrag die prekäre Situation auf dem Wohnungsmarkt thematisiert. Haushalte mit geringem Einkommen, Familien mit Kindern, Alleinerziehende, Studenten und insbesondere die Gruppe von Flüchtlingen mit Bleiberecht finden inzwischen kaum mehr bezahlbaren Wohnraum.

„Da eine Wohnung die Voraussetzung für soziale und berufliche Integration ist, müssen Maßnahmen ergriffen werden, um diesem Problem zu begegnen“, so Ursula Jung, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag und Stadträtin in Königsbrunn.

Wie im Antrag aufgeführt, gibt es bereits in verschiedenen Städten und Landkreisen anerkannte Projekte, in denen Wohnungslosenhilfe und Wohnungsvermittlung sehr erfolgreich praktiziert wird, so die GRÜNEN in ihrer Pressemitteilung.

Eine der möglichen Maßnahmen könnte darin bestehen, auf Landkreisebene eine hauptamtliche Wohnungsvermittlung mit Unterstützung durch Freiwillige einzurichten, erläutert Silvia Daßler, Kreisrätin und Mitglied im Stadtrat Neusäß. Als Aktive im dortigen Helferkreis ist es ihr ein großes Anliegen, eine zentrale Fachstelle für Wohnungsnotfälle und Wohnungsvermittlung einzurichten. Dazu sollten alle Akteure im Bereich Wohnen zu einem Runden Tisch „Wohnen“ eingeladen werden, mit dem Ziel ein klares Konzept für eine aktive Wohnungsvermittlung und Schaffung von mehr Wohnraum für alle sozial benachteiligten Menschen im Landkreis zu erarbeiten.

Zur Information der Kreisausschussmitglieder über Initiativen in anderen Landkreisen soll die Verwaltung VertreterInnen von unterschiedlichen Projekten zur Vorstellung ihrer Arbeit in den zuständigen Ausschuss einladen.

Annemarie Probst, Kreis- und Marktgemeinderätin in Meitingen und Mitglied im Ausschuss für Soziales und Senioren verweist auf ein Vorzeigebeispiel für Wohnungsvermittlung im Landkreis Altötting. „Dort gibt es eine sehr engagierte Ansprechpartnerin die bereit wäre, ihre erfolgreiche Arbeit vorzustellen“.

Ohne den Neubau von Wohnungen wird sich an der Wohnungsknappheit jedoch nichts ändern. Die Bayerische Staatsregierung hat ein entsprechendes Programm aufgelegt, das sowohl Kommunen, Landkreisen und privaten Investoren Zuschüsse sichert, wenn sie geförderten Wohnraum für anerkannte Flüchtlinge bauen und zur Verfügung stellen; auch können leerstehende Wohnungen und Häuser über das Bayerische Modernisierungs- und Wohnungsbauprogramm renoviert und für Flüchtlinge verfügbar gemacht werden.

„In Karlstadt z. Bsp. ging bereits im Oktober 2016 das erste staatliche Wohnprojekt für anerkannte Flüchtlinge in Betrieb, das aus Mitteln des staatlichen Sofortprogramms als erste Säule des „Wohnungspakts Bayern“ finanziert wurde“, erklärt Silvia Daßler weiter. Wohnungsneubau sollte daher auch ein wichtiges Thema bei dem beantragten „Runder Tisch Wohnen“ sein.

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