| Anfragen

Sehr geehrter Herr Landrat, 

Die elektronische Bearbeitung von Rechnungen wurde von der ehemaligen Chief Information Officer der Bundesregierung, Claudia Rogall-Grothe, als „Meilenstein des E-Governments in Deutschland und Europa“ bezeichnet.

Durch die Digitalisierung könnten Aufwände zur Bearbeitung von Rechnungen um nahezu 80 % reduziert und zusätzlich Tonnen von Papier eingespart werden, so die einschlägigen Prognosen. Dem folgend verpflichtet die EU-Richtlinie 2014/55/EU nunmehr alle öffentlichen Auftraggeber, elektronische Rechnungen anzunehmen und die elektronische Verarbeitung von Rechnungen bis 2020 als vorherrschende Methode einzuführen.

Eine Studie des Masterstudiengangs Public Management am Fachbereich Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz hat ergeben, dass bei diesem Prozess weniger die notwendigen finanziellen Mittel ein Problem darstellen, als vielmehr die Verfügbarkeit von speziellen Kompetenzen in den Bereichen Projekt-, Change-, Prozess- und IT-Management. Auswahl, Beschaffung und insbesondere Implementierung von IT-Systemen zur elektronischen Rechnungsbearbeitung sind anspruchsvolle und komplexe Aufgaben. Das Fehlen von Kompetenzen in diesen Bereichen kann nur teilweise und dann mit hohen Kosten durch externe Unterstützung kompensiert werden.

Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen bittet um die Beantwortung nachstehender Fragen:

1. Inwieweit ist der Landkreis Augsburg auf die Umsetzung der Richtlinie bereits vorbereitet?

2. Ist dem Landkreis bekannt, inwieweit die Kommunen im Landkreis auf die Umsetzung dieser Richtlinie vorbereitet sind?  Ist hier ggfs. eine Unterstützung oder Zusammenarbeit möglich? Wie kann diese aussehen?

Für die Fraktion

Silvia Daßler, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die GRÜNEN

Comments are closed.