Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

der Landkreis hat sich in seinem Mobilitätskonzept das (Klimaschutz-) Ziel gesteckt, den Anteil des ÖPNV am Modal Split von 8 % im Jahr 2019 auf 12 % in 2030 und auf 15 % bis 2045 zu erreichen.

Zu dieser Zielerreichung sind sicherlich mehrere Maßnahmen nötig wie etwa Investitionen in die
Infrastruktur, Fahrzeugbestand usw.

Ein wichtiger Faktor ist allerdings auch die Tarifgestaltung und der Fahrpreis. Dies haben Fahrgastbefragungen, die begleitend zum 9-Euro-Ticket durchgeführt werden deutlich gezeigt.

Der VDV und die Deutsche Bahn lassen jede Woche rund 6.000 Verbraucherinnen und Verbraucher zum 9-Euro-Ticket befragen. Manche Fragen richten sich dabei ausschließlich an Inhaber*innen der
Sonderfahrkarte. Demnach gaben bei der jüngsten Umfrage rund 20 Prozent der befragten Käuferinnen und Käufer des Tickets an, zuvor den ÖPNV fast nie genutzt zu haben.

Deshalb werden auf Bundesebene verschiedenste Modelle geprüft, wie der Erfolg des 9-Euro-Tickets fortgeführt werden kann. Der Druck dies zu tun und die Kommunen und Verkehrsverbünde bei der Finanzierung des ÖPNV viel stärker zu unterstützen muss dabei auf Bundes- und Landesebene geschlossen verstärkt werden.

Aus Sicht der GRÜNEN Kreistagsfraktion ist es deshalb jetzt absolut kontraproduktiv die indexbasierte Tariferhöhung im AVV zum 01.01.2023 vorzunehmen.

Die indexbasierte Tariferhöhung wird angesichts der wirtschaftlichen Situation, in der wir uns befinden, nur einen Weg nehmen, den Weg steil nach oben und das wird der Entwicklung der Fahrgastzahlen im ÖPNV nicht guttun.

Unsere Fraktion stellt daher folgenden Antrag:

Die turnusmäßige indexbasierte Tariferhöhung im AVV zum 01.01.2023 wird ausgesetzt.

Mit freundlichen Grüßen

Silvia Daßler
Fraktionsvorsitzende

Ursula Jung
Stellv. Fraktionsvorsitzende

Felix Senner
Stellv. Fraktionsvorsitzender

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Kreistag Landkreis Augsburg

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