Sehr geehrter Herr Landrat

Seit 2. Mai 2019 ist der Landkreis Augsburg im Rahmen von Stadt.Land.Augsburg eine von 15 neuen ÖkoModellregionen in Bayern. Die Stadt und der Landkreis Augsburg hatten sich dabei gemeinsam um die Auszeichnung als staatlich anerkannte Öko-Modellregion beworben. Mit der Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg soll das Bewusstsein für mehr Bio-Produktion heimischer Lebensmittel wachsen, biolandwirtschaftliche Nutzungsformen unterstützt und Kulturlandschaften erhalten werden. Die Fraktion von Bündnis 90/Die GRÜNEN unterstützt dieses Anliegen ausdrücklich. Konsequenterweise sollte der Landkreis dieses Projekt auch durch eigenes Handeln fördern und Vorbildfunktion übernehmen.

Die Fraktion von Bündnis 90/Die GRÜNEN stellt deshalb folgenden Antrag:

1. Der Landkreis Augsburg wird – wie bereits die Stadt Augsburg – Mitglied im Netzwerk deutscher Bio-Städte, – Gemeinden und –Landkreise.

2. In den landkreiseigenen Einrichtungen, wie z.B. Kantinen, Schulen und Heimen, wird ein Anteil an Bio – und regional erzeugten Lebensmitteln von jeweils mindestens 30% bis 2021 angestrebt.

3. Bei Empfängen und sonstigen Veranstaltungen des Landkreises wird ein Anteil an Bio- und regional erzeugten Lebensmitteln von jeweils mindestens 40% sowie fair gehandelte Lebensmitteln eingesetzt.

4. In der Landkreisverwaltung sollen in Zukunft auch fair gehandelte Produkte wie beispielsweise Kaffee und Tee, Kakao und Schokolade verwendet werden.

5. Der Landkreis macht sich auf den Weg zum Fair-Trade –Landkreis. Die Verwaltung wird zunächst beauftragt zu prüfen, welche Voraussetzungen dafür vorliegen müssen und in welchen Schritten dies umgesetzt werden kann. Ein entsprechendes Konzept wird erarbeitet und dem zuständigen Ausschuss vorgestellt und beraten.

Begründung:

Mit der Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg soll das Bewusstsein für mehr Bio-Produktion heimischer Lebensmittel wachsen, biolandwirtschaftliche Nutzungsformen unterstützt und Kulturlandschaften erhalten werden. Die Öko-Modellregionen erhalten mindestens zwei Jahre lang eine professionelle Prozessbegleitung. Das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten übernimmt 75 % der Kosten, die restlichen 25 % müssen die Gemeindeverbünde selbst tragen. Dies bietet die Chance ganz gezielt Initiativen zu fördern und zu vernetzen um die Produktion, die Vermarktung und die Nachfrage nach Bio-Produkten und regional erzeugten Lebensmitteln zu steigern und auch biolandwirtschaftliche Nutzungsformen zu stärken. Durch die Verwendung von regional, bio- und fair gehandelten Produkten in den eigenen Einrichtungen kann der Landkreis ein deutliches Zeichen für faires und nachhaltiges Engagement und die Übernahme sozialer Verantwortung setzen. Die Stadt Augsburg hat hierzu schon einige Projekte umgesetzt auch ist sie bereits Mitglied (Gründungsmitglied) im Netzwerk deutscher Bio-Städte, – Gemeinden und –Landkreise, sowie Fair-Trade-Stadt.

Eine gute Arbeitsgrundlage bietet der Leitfaden des Netzwerks deutscher Biostädte: www.biostaedte.de

Eine Arbeitsgrundlage für Fair-Trade-Städte findet sich unter: www.fairtrade-towns.de/fileadmin/user_upload/ft-towns/materialien/infomaterialien/Fairtrade-Towns_Aktionsleitfaden.pdf

Mit freundlichen Grüßen

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