Aufnahme des Themas Tarifstruktur in die Entwicklung des Nahverkehrsplanes

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stellen den Antrag, dass das Thema Tarifstruktur in der Fortentwicklung des Nahverkehrsplanes 2013plus behandelt wird. Hierbei geht es zum einen um soziale Gerechtigkeit als insbesondere auch Fahrpreisgerechtigkeit gegenüber dem ländlichen Raum.

Eine konkrete Forderung wäre hier die Einführung eines Jahrestickets für den Gesamtraum des AVV zum Preis von ca. 70 Euro monatlich. Ein solches Ticket gibt es z.B. im VRN (Verkehrsverbund Rhein-Neckar), den der Kreistag vor 21/2 bei seiner jährlichen Informationsfahrt besucht hatte, für 72,90 Euro monatlich, wobei das Tarifgebiet des VRN in der Fläche viermal so groß ist als das Tarifgebiet des AVV.

Als Begründung für die Einführung eines solchen Tickets wird folgendes angeführt:

Die heutige Fahrpreisgestaltung im ländlichen Raum richtet sich ausschließlich nach der Entfernung der Fahrstrecke. Für den Nutzer stellt sich die Produktdefinition seiner Beförderung allerdings wesentlich komplexer dar – nämlich aus Fahrtstrecke, Verfügbarkeit (Takt und Taktverdichtung, Abendverbindungen, Wochenendverbindungen), Umsteigen, Schnelligkeit, Bequemlichkeit usw.. Stellt man nur die Hauptargumente Fahrtstrecke und Verfügbarkeit als Produktdefinition dar (siehe Anlage) so zahlt ein Fahrgast, der von Gessertshausen nach Augsburg fährt im Jahr ca. 900 Euro (Umwelt-Abo) für ein Angebot von ca. 420 Tausend Kilometer, der Fahrgast aus Langenneufnach zahlt für ein Angebot, das nur noch etwa halb so groß ist 1.400 Euro.

Das vom VRN eingeführte Rhein-Neckar-Ticket hat sich voll bewährt und wurde kostenneutral umgesetzt. Nach Auskunft des Geschäftsführers Werner Schreiner wurden die Mindereinahmen durch das mehr an Fahrgästen kompensiert.

Falls im weiteren Verlauf der Diskussion/Planungen die Meinung vorherrscht, dass was im Rhein-Neckar-Gebiet funktioniert auf unsere Region nicht übertragbar ist (wegen der schwierigeren Kunden in Schwaben), wird vorgeschlagen das Ticket in der Region Stauden versuchsweise als Startregion einzuführen.

Die Umsetzung der Forderung der GRÜNEN wäre ein Beitrag zur Fahrpreisgerechtigkeit im ländlichen Raum und ein Beitrag zum aktiven Umweltschutz durch eine erhebliche Zunahme von AutofahrerInnen, die auf den ÖPNV umsteigen würden.

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