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Schulausschuss lehnt Antrag von Bündnis 90/Die GRÜNEN ab

Landkreis Augsburg – Enttäuscht zeigt sich die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die GRÜNEN über die jüngste Entscheidung des Schulausschusses, keine erlebnispädagogische Maßnahme am Beruflichen Schulzentrum in Neusäß zu ermöglichen. „Noch im November hatten zwei Lehrkräfte im Ausschuss leidenschaftlich das schuleigene Konzept vorgestellt. Außerdem konnten in enger Absprache mit der Schulverwaltung bis zuletzt massive Kostenreduzierungen erreicht werden. Des Weiteren war es eigentlich während der Bauphase immer Konsens, solch eine Anlage zu verwirklichen“, so Alexander Kolb, stellv. Fraktionsvorsitzender. „Wir sind daher sehr verwundert, dass diese Maßnahme nun nicht kommen soll und bedauern die vertane Chance für das gesamte Schulzentrum in Neusäß“, so Ursula Jung, Fraktionsvorsitzende im Kreistag.

Erlebnispädagogische Maßnahmen zielen darauf ab, Schüler*innen im außerschulischen Bereich Aufgaben zu stellen, um sich selbst und gruppendynamische Prozesse zu erleben. Lernen sich neue Klassen kennen oder kommt es zu Spannungen innerhalb eines Klassenverbandes, kann die Erlebnispädagogik sinnvolle Angebote liefern. Klassischerweise können erlebnispädagogische Maßnahmen unter anderem in Hoch- und Niedrigseilgärten verwirklicht werden.

Letztendlich muss man aber für den Landkreis zur Kenntnis nehmen, dass es den Mehrheitsfraktionen nicht nötig erscheint, trotz einer sich veränderten Schülerlandschaft auch diese Form der präventiven Maßnahme zu ergreifen. In jeder Klasse sitzen heutzutage verhaltensauffällige Schüler*innen. Kommt es zu Konflikten, muss man schnell reagieren können. Bei einer schulzentrumseigenen Anlage wäre es möglich gewesen, situativ und schnell zu handeln. Der Ausschuss favorisiert aber das Nützen bestehender Anlagen auf Walderlebnispfaden und in den Nachbarlandkreisen. Der Zeitfaktor beim Transport ermöglicht es dabei nicht, schnell und angemessen zu reagieren. CSU Kreisrätin Caroline Trautner begründete die Ablehnung der CSU Fraktion unter anderem auch damit, dass es in Neusäß bereits einen Niedrigseilgarten gäbe.

Silvia Daßler, Neusässer Stadträtin und Kreisrätin stellte richtig: „Der kleine Niederseilgarten ist Bestandteil eines Walderlebnispfades im städtischen Wald bei Hainhofen. Dieser Pfad richtet sich vor allem an Schüler*innen der 3. und 4. Klassen und ist dementsprechend ausgestattet und konzipiert. Mit dem vorgestellten und von Lehrern des Berufschulzentrums in vielen Stunden erarbeiteten, erlebnispädagogischen Konzept hat dies nichts zu tun und kann deshalb auch keinen Ersatz bieten. Auch ist dieser Walderlebnispfad nur mit dem Bus erreichbar, was wiederum Kosten verursacht und wenig ökologisch ist.“

Es ist daher äußerst bedauerlich, dass der Kompromissvorschlag, jetzt mit einer reduzierten Umsetzung in modularer Bauweise zu beginnen und dann nach und nach das Konzept umzusetzen, abgelehnt wurde. Der Landkreis verzichtet damit auf eine zukunftsorientierte Maßnahme von besonderer Wichtigkeit für Schüler*innen.

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