Thema im Umweltausschuss am 28.03.2022
(Zusammenfassung: Silvia Daßler)

Im Oktober 2020 wurde vom Umwelt- und Energieausschuss die Vergabe des Mobilitäts­konzeptes beschlossen.

Im März 2022 wurde im Umwelt- und Energieausschuss der Endbericht vorgestellt.

Im November 2020 erfolgte der Auftakt zur Erarbeitung mit dem Kick-off. Die abschließende Bürgerveranstaltung mit der Vorstellung des Konzeptes sowie den ausgewählten Pilot­projekten ist für den 19. Mai 2022 geplant.

Analyse des Landkreises

Als Basis des Konzeptes dient eine umfassende Analyse der Versorgungsstrukturen und der demografischen Veränderungen. Beide Aspekte zeigen für die einzelnen Kommunen im Landkreis die unterschiedlichen Herausforderungen für die kommenden Jahre auf. Alle Ergebnisse sind in einem digitalisierten Infrastrukturatlas ausgearbeitet und sind für jede Kommune im Landkreis verfügbar.

Mobilitätsstrategie und Umsetzungspfade

Herzstück des Konzeptes sind die Mobilitätsstrategie sowie die Klimaschutzziele. Mit der Mobilitätsstrategie und den darauf abgestimmten Umsetzungspfaden sollen die zwei Zielsetzungen – Mobilität gewährleisten und Emissionen reduzieren – verfolgt werden.

Folgende Umsetzungspfade wurden für den Landkreis herausgearbeitet:

  1. Attraktivitätssteigerung im ÖPNV
  2. Stadt-/Umlandverbindungen verbessern
  3. Binnenverkehr in den Landkreiskommunen verträglich gestalten
  4. Mobilität in der Fläche stärken
  5. Elektromobilität konsequent fördern
  6. Gemeinsame Nutzung (Sharing) stärken
  7. Betriebliche Mobilität verbessern
  8. Radverkehr umfassend fördern
  9. Güterverkehr verträglich gestalten

Klimaschutzziele für den Bereich Verkehr

Zugleich definiert das Konzept klare Klimaschutzziele für die Jahre 2030 und 2045. Grund­lage für die Klimaschutzziele sind die Bundes- und Landesgesetzgebung und damit die für 2045 angestrebte Klimaneutralität. Als Zwischenziele wurden für die Jahre 2030 und 2045 jeweils notwendige Einsparungen von 42 % und 96% errechnet.

Bezogen auf den Modal-Split und die damit betrachtete Anzahl der Wege, ergibt sich eine Notwendigkeit nachfolgender Verlagerungen:


2019 (IST)2030 (SOLL)2045 (SOLL)
MIV mit Mitfahrer*innen60%54%47%
ÖPNV8%12%15%
Radverkehr18%21%23%
Fußgänger*innen13%13%15%

Zwei Pilotprojekte sollen zunächst angegangen werden

Pilotprojekt 1: Förderung des betrieblichen Mobilitätsmanagements durch ein Gruppenprojekt

Für die Unternehmen sinnvolle Pakete können ab Kosten von etwa 3.000 Euro/Unter­nehmen geschnürt werden. Eine Kostenteilung zwischen Kommune bzw. Landkreis und Unternehmen kommt in vergleichbaren Projekten häufig zum Tragen.

Eine Bezifferung des Treibhausgasminderungspotenzials ist aufgrund der vielschichtigen Maßnahmen und Wirkungsweisen im Rahmen von betrieblichem Mobilitätsmanagement häufig nur näherungsweise möglich. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass ein mittel bis hohes Einsparpotenzial vorliegt.

Der Umsetzungszeitraum für das Projekt wird von Frühjahr 2022 bis Sommer 2023 gesehen.

Pilotprojekt 2: Ausweitung des Carsharing-Angebotes in der Fläche durch „Runden Tisch Carsharing“

Das Pilotprojekt zum flächendeckenden Carsharing zielt auf eine Ausweitung der bereits verfügbaren Carsharing-Angebote in die Fläche auf möglichst viele Gemeinden ab.

Angebot als auch Nachfrage sollen sich künftig kontinuierlich positiv entwickeln.

Um dies zu unterstützen, nimmt das Mobilitätsmanagement des Landkreises eine koordinierende Rolle ein. Ziel der Koordination ist die Kooperation und Harmonisierung zwischen den Anbietern und Kooperationspartnern wie dem AVV zu stärken. Als Instrument wird ein „Runder Tisch Carsharing“ für den Landkreis Augsburg ins Leben gerufen. Die dort zu behandelnden Themen sind der Aufbau von neuen Angeboten, Maßnahmen zur Erhöhung der Nachfrage sowie Erfahrungsaustausch innerhalb des Landkreises und darüber hinaus. Zu diesem werden nach Bedarf interessierte Kommunen und/oder Carsharing-Anbieter zum Erfahrungsaustausch zugezogen. Der „Runde Tisch Carsharing“ findet in regelmäßigen Abständen statt und kann auch bei interessierten Kommunen tagen.

Der Umsetzungszeitraum für das Projekt wird von Frühjahr 2022 bis Mitte 2024 gesehen.

Umsetzungsstruktur

Um die langfristige Umsetzung der im Konzept genannten Projekte zu gewährleisten werden im Mobilitätskonzept mögliche Organisationsstrukturen beschrieben. Das Mobilitätsforum soll als regelmäßig tagendes Gremium mit einem fest definierten Akteurskreis die Umsetzung der Maßnahmen im Blick behalten. Weiterhin soll das Forum Anreize zum Austausch zwischen den Akteuren bieten und somit zugleich einen Mehrwert bieten, indem einzelne Themen gemeinschaftlich gedacht werden.

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