Für das Justus-von-Liebig-Gymnasium werden Haushaltsmittel in Höhe von 100.000 € für ein Objekt „Kunst am Bau“ eingestellt, wobei 90.000 € für die Herstellung des Kunstwerks vorgesehen sind.

Gegenüber dem erfolgten Wettbewerb für das Paul-Klee-Gymnasium Gersthofen (Gesamtkosten ca. 205.000 €, Herstellung des Kunstwerks 180.000 €) wurde der Haushaltsansatz damit um ca. 50% reduziert.

Wir GRÜNE Mitglieder des Bauausschusses haben dagegen gestimmt.

Hintergrund

Der Beschluss basiert auf einem Grundsatzbeschluss des Kreistags aus dem Jahr 2016. Dieser richtet sich am (für den Bund verpflichtenden) Leitfaden „Kunst am Bau“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung aus, der bei allen großen Baumaßnahmen 0,5 %, bei kleineren bis zu 1,5 % der Bauwerkskosten für „Kunst am Bau“ vorsieht. Dabei soll die jeweils dafür beste künstlerische Lösung über einen Wettbewerb bestimmt werden. Beim Paul-Klee-Gymnasium werden 0,25 % der Gesamtbaukosten für „Kunst am Bau“ ausgegeben.

Aufgrund der angespannten Finanzlage für den aktuellen Haushalt 2024 wurde von der Mehrheit der Bauausschussmitglieder am 08.01.2024 dieser erheblich reduzierte Betrag bewilligt, sodass für den Wettbewerb 10.000 € und für die Herstellung des Kunstwerks selbst lediglich nur noch 90.000 € zur Verfügung stehen werden. Bei einer veranschlagten Gesamtbausumme von ca. 65,7 Mio. € sind das weniger als 0,15 %. Wir GRÜNE Mitglieder des Bauausschusses tragen aufgrund der angespannten Haushaltslage eine sinnvolle Einsparung mit, wie z. B. die Wettbewerbskosten auf 10.000 € zu begrenzen. Im Hinblick auf das Kunstwerk (Material, Transport, Montage, Honorar) haben wir als Kompromiss vorgeschlagen, Haushaltsmittel in Höhe von 120.000 € bereitzustellen (0,18%). Aus unserer Sicht ist der finanzielle Rahmen für die künstlerische Gestaltung mit 90.000 € zu knapp bemessen, der für uns die Frage nach der Qualität des Kunstwerks und der Wertschätzung in Form von Künstler*innen-Honorar aufwirft. Wir GRÜNE sind der Ansicht, dass die Künstler und Künstlerinnen in Corona-Zeiten durch Auftragsausfälle finanziell schon sehr gelitten haben und häufig Finanzengpässe zu Lasten der Kunst und der ausführenden Künstler*innen geht. „Aus den Finanzplänen wird deutlich, dass ab 2026 der finanzielle Spielraum, insbesondere im Vermögenshaushalt wieder deutlich größer ist. Da die Umsetzung für das Kunstwerk aufgrund der terminlichen Verzögerungen beim Bauprojekt selbst erst in diesen Zeitraum fällt, wäre aus unserer Sicht ein höherer Ansatz durchaus vertretbar. Denn die benötigten Haushaltsmittel fallen erst 2026 an. Wir werden gegen die Sparmaßnahme von 50 % stimmen“, so Doris Lurz, GRÜNE Kreisrätin im Bauausschuss. Ihre Kollegin Ursula Reichenmiller-Thoma ergänzte: „Wir wollen hochwertige Kunst am Bau und nicht, dass bei der Kunst überproportional gespart wird.“

Comments are closed.