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Reaktion der Grünen Kreistagsfraktion auf denPressebericht der Augsburger Allgemeinen vom 14.11.2013 „Ist Gundremmingen eine Gefahr?“

Atomkraftwerke haben nicht nur ein hohes theoretisches, sie haben sehr wohl ein praktisches Gefahrenpotenzial wie wir durch die Katastrophen in Tschernobyl und jüngst in Fukushima leidlich erfahren mussten. Gundremmingen hat den gleichen Siedewasserreaktortyp wie Fukushima, der einzige dieser Art, der in Deutschland noch am Netz ist. Auch dort haben die Betreiber versichert, das Kraftwerk sei sicher. Wie sicher, das hat die Bevölkerung in Japan zu spüren bekommen.

Starke Verstrahlung über mehr als 200 km Umkreis, verseuchte unbewohnbare Gebiete, Meerwasser hoch belastet und vergiftete Lebensmittel in der Kornkammer Japans.

Eine Betreiberfirma wird ihr Produkt immer anpreisen und verteidigen. Sie will ja schließlich Gewinn machen. Umso mehr Verantwortung trägt die Genehmigungsbehörde.

Gundremmingen ist nach den 40 Jahre alten Vorschriften von 1972 gebaut. Auch wenn immer wieder kleine Teile nachgerüstet wurden, würde die Anlage nach den heutigen Maßstäben nicht mehr genehmigt. Deshalb darf einer Leistungserhöhung in Gundremmingen keinesfalls zugestimmt werden, denn ein Antrag von 2001 kann nach 13 Jahren nicht auf dem aktuellen Stand der Technik sein. Schließlich diente die geplante Leistungserhöhung lediglich den Kassen von RWE und EON, die Verantwortung für die Sicherheit der Bevölkerung bliebe dabei auf der Strecke.

Wozu eine Leistungserhöhung, wenn die Laufzeit der Reaktoren 2017 bzw. 2021 zu Ende ist.

Eine Leistungserhöhung brächte zusätzlichen Atommüll in ein unsicheres (2006 unter Standard erstellten) Zwischenlager. Vergleichbare Zwischenlager in Norddeutschland (Brockdorf z. B.) haben doppelt so starke Wände und Decken.

Angesichts der besonderen Gefährdungssituation ist eine Leistungserhöhung ein weiteres Gefährdungspotenzial durch das Atomkraftwerk Gundremmingen und somit nicht zu verantworten.

Der Landkreis Augsburg ist seit geraumer Zeit um die Energiewende ohne Atomkraft bemüht. Wir von Bündnis 90 /Die Grünen unterstützen den Appell des Landkreises an Umweltminister Marcel Huber und fordern das Ministerium dringend auf den Antrag auf Leistungserhöhung in Gundremmingen nicht zu genehmigen.

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