Umweltministerium räumt  Grundwasserbelastung am Damm der B2 Umfahrung bei Meitingen und auf Gelände der Lechstahlwerke ein

Sehr geehrter Herr Landrat,

auf Anfrage der Landtagsabgeordneten Christine Kamm beim Umweltministerium erhielt diese von Umweltministers Markus Söder am 09.12.09 die Antwort, dass letzte Messungen Grundwasserbelastungen am Damm der B2, Umfahrung bei Meitingen aufweisen und auf dem Gelände der Lechstahlwerke eine Grundwasserbelastung durch erhöhte Molybdän-Werte am Abstrom des Damms nachweisbar ist.

Innerhalb des Werksgeländes der Lechstahlwerke – unterhalb der Schlackenmulde und im Ostteil des Geländes – belegen die Untersuchungsergebnisse von 2008 erhöhte Werte von Grundwasserschadstoffen: neben Molybdän auch Fluorid, Vanadium und Wolfram. Wasserlösliche Fluoride sind giftig und in Tierversuchen wurde Vanadium eine krebserregende Wirkung nachgewiesen.

Nach unseren Informationen werden im Bereich der Schlackehalde keine Grundwasseruntersuchungen durchgeführt. Da laut Antwort des Umweltministeriums die Lagerung von Schlacke nur in Stahlbetonwannen oder auf Stahlbetonplatten zulässig ist, ist im Umkehrschluss, die Lagerung von EOS in der Schlackehalde somit unzulässig. Solange diese Vorgehensweise behördlich geduldet wird, ist die Grundwasserbelastung zu beobachten. Schnellstmöglich sollte die Schlacke aber in den vorgesehenen Wannen gelagert werden.

Desweiteren pumpt die hydraulische Sicherung aus dem Abstrom der Schlackegrube stammendes Grundwasser zur innerbetrieblichen Nutzung in das Werk. Dort wird es als Brauchwasser genutzt. Danach gelangt es über das Kühlwasser in den Lechkanal. So wird ganz einfach aus Schmutzwasser Brauchwasser und gelangt zurück in die Natur. Es ist uns unverständlich, warum gerade dieses Wasser nicht auf EOS-typische Schwermetalle wie Chrom, Nickel und Quecksilber untersucht wird. Der Lech dient als Wasserreservat und muss vor Verunreinigung mit Giftstoffen geschützt werden.

Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN fordert Aufklärung.
Der Betreiber der Lechstahlwerke muss über die Herkunft der Schadstoffe gegenüber dem Landkreis Nachweis führen. Das Landratsamt Augsburg muss nun den Betreiber auffordern, die Herkunft  der Schadstoffe aufzuklären. Auch der Umgang mit Niederschlagswasser, das bisher unter Umständen nur versickert, muss neu geregelt und die Schlackehalde saniert werden. Das in den Lechkanal geleitete Brauchwasser, sollte ebenfalls auf Schadstoffe untersucht werden.

Mit freundlichen Grüßen

Ursula Jung,Fraktionsvorsitzende
Paul Reisbacher, 1. Stellvertreter
Hannes Grönninger, 2. Stellvertreter, Mitglied im WA

Comments are closed.