Katharina Schulze, Vorsitzende der GRÜNEN Fraktion im Bayerischen Landtag, nimmt uns anlässlich des Weltfrauentags mit auf eine kleine Reise um die Welt und die Frage: Wie viele Frauen sitzen anderswo im Parlament? In Ruanda sind es über 61 Prozent – Spitzenplatz. In den Vereinigten Arabischen Emiraten 50 Prozent, Frankreich hat gut 37 Prozent Frauenanteil. Deutschland landet mit 35 Prozent auf Rang 47 von 184 Staaten. Da ist Luft nach oben. Wie machen sich die Bundesländer im Einzelnen? Hamburg an der Spitze mit fast 44 Prozent, Nordrhein-Westfalen knapp 34 Prozent, Thüringen 31 Prozent.

Und Bayern? Letzter Platz. Rund 25 Prozent Frauenanteil, noch einmal weniger als im letzten Landtag.

„Wir haben offensichtlich ein Problem. Unser Grundgesetz gebietet Gleichberechtigung, aber dafür brauchen wir auch Frauen in den Parlamenten und mehr als vier weiblich besetzte Kabinettsposten. Es spielt eine Rolle, wer da sitzt und das Volk vertritt. Und es ist kein Zufall, dass zu wenig darüber gesprochen wird, warum Frauen in Bayern 21 Prozent weniger verdienen als Männer – eine Gender Pay Gap, die deutlich größer ist, als der Bundesdurchschnitt von 18 Prozent“.

Dies kann Silvia Daßler, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag Augsburg-Land, nur unterstützen: „Der Weltfrauentag erinnert daran, dass Frauen noch immer diskriminiert und unterdrückt werden. Dass sie in vielen Lebensbereichen den Männern nicht gleichgestellt sind, im Schnitt weniger verdienen als sie (bis Anfang März haben Frauen sozusagen umsonst gearbeitet), die Hauptlast in den Carebereichen tragen, Gewalt und Sexismus erfahren und in Spitzenpositionen von Politik und Wirtschaft unterrepräsentiert sind.

Für Gleichberechtigung und Chancengerechtigkeit muss noch viel getan werden. Auch und gerade was die Vertretung von Frauen in politischen Ämtern und in Mandaten betrifft. Im Kreistag liegt der Frauenanteil bei knapp 33 Prozent – immerhin besser als im Landtag – und dazu trägt die GRÜNE Fraktion mit 8 Frauen von 12 Fraktionsmitgliedern einen ordentlichen Anteil bei, sonst wäre die Situation noch schlechter. Das muss sich ändern. Dazu braucht es aber auch bessere Rahmenbedingungen, wie etwa effizientere Arbeitsweisen, familienfreundliche Sitzungszeiten und verlässliche Kinderbetreuung“.

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