Bereits im Sommer 2014 hat die Kreistagsfraktion und die Bezirkstagsfraktion der Grünen gefordert ein umweltverträgliches Verkehrskonzept zu entwickeln und die erheblichen Kosten für den Großparkplatz, der nur bei drei Veranstaltungen im Jahr genutzt werden soll, zu vermeiden. Diese Veranstaltungen – insbesondere der Weihnachtsmarkt und der Töpfermarkt – sollen nach Angaben des Bezirks dazu dienen die Abtei Oberschönenfeld und die Museen bekannter zu machen.

Das Kloster selbst bietet im Wesentlichen Veranstaltungen zur Besinnung und Einkehr sowie Konzerte an. Oberschönenfeld ist der Ausgangspunkt zahlreicher Wanderwege. Dies bedeutet, es ist ein Ort der Erholung und Einkehr.

Nach Meinung des Bezirks benötigt man für den Weihnachtsmarkt und Töpfermarkt eine Parkplatzerweiterung von 830 Stellplätzen (zu den bestehenden 180 Parkplätzen). Davon sollen 72 Parkplätze für den ganzjährigen Bedarf entstehen. Nur für die Großveranstaltungen sollen die weiteren 758 Parkplätze angelegt werden. Dazu wird die „Rasenfläche“ mit Schotter eingestreut und Zufahrtswege gebaut. 435 Parkplätze erhalten zusätzlich Fahrgassen, die mit zwei Schichten Schotter versehen werden. Bei Bedarf sollen die restlichen 323 Parkplätze ebenfalls Fahrgassen erhalten.

Der Bedarf an Parkplätzen wurde nicht ermittelt. Carola Prantl, ein Mitglied der „Initiative gegen den Parkplatz Oberschönenfeld“, arbeitete ein Shuttlebus-Konzept aus, dass bereits zum letzten Weihnachtsmarkt umsetzbar gewesen wäre. Dadurch hätte auch der tatsächliche Bedarf an Parkplätzen ermittelt werden können.

Die Grüne Kreisrätin Karin Kowalke, die auch Mitglied der Initiative ist, berichtet, dass von der Initiative zahlreiche Vorschläge entwickelt wurden, wie sich der Weg von den Bahnhöfen Gessertshausen bzw. Margertshausen nach Oberschönenfeld zu einem Naturerlebnis gestalten ließe. Damit hätte der Weihnachtsmarkt an Attraktivität gewonnen und könnte zudem autofrei beworben werden. Erreicht hat man, dass der Bezirk bei den nächsten Weihnachtsmärkten ein Shuttle-Bus-System finanzieren will.

Insgesamt ist es jedoch schade, dass wieder eine Chance vertan wurde den Weihnachtsmarkt aus der Masse der Angebote herauszuheben und einen Bezug zur Natur und zur Abtei herzustellen. Wieder werden Flächen für den Verkehr verbraucht und versiegelt. Dass Landschaftsschutz auch Menschenschutz bedeutet, ist leider immer noch nicht im Bewusstsein aller politischen Entscheidungsträger angekommen.

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