In der Dezembersitzung hat der Werkausschuss erneut die Frage erörtert, ob künftig für die Entsorgung von Leichtverpackungen weiterhin der Gelbe Sack genutzt werden soll, oder ob eine Umstellung auf die Gelbe Tonne oder eine weiterführende Wertstofftonne erfolgt.

Mit 14:2 (gegen die Stimmen der AfD und ÖDP) stimmte der Werkausschuss nach der Abwägung von Vor- und Nachteilen für die Einführung der Wertstofftonne ab dem 01.01.2025. Die Vertreterinnen und Vertreter unserer Grünen Fraktion Ursula Reichenmiller-Thoma, Ulla Schwinge-Haines und Marwin Hillenbrand stimmten ebenfalls für die Einführung der Wertstofftonne.

Grüne Position: Unsere Fraktion begrüßt, dass neben der Gelben Tonne nun auch die Wertstofftonne als eine Alternative näher betrachtet und deren Einführung beschlossen wurde. „Die Wertstofftonne bietet den Bürgerinnen und Bürgern einen echten Mehrwehrt, während die Gelbe Tonne nur die Erfassungsform verändert hätte. Insbesondere im Rahmen des neuen Wertstoffhofkonzepts 2035 nimmt die Wertstofftonne eine bedeutsame Rolle ein, weshalb die Umstellung nur folgerichtig sei“, so Kreisrat Marwin Hillenbrand. Kreisrätin Ursula Reichenmiller-Thoma ergänzte bezüglich des angesprochenen Platzproblems einer neuen Tonne, „es wird wie bei allen Tonnen die Möglichkeit einer Nachbarschaftstonne geben und dadurch das Platzproblem verringern.“

Die Wertstofftonne soll als eine Säule das neue Wertstoffhofkonzept, das 2035 abgeschlossen sein soll, ergänzen und erfasst neben den bisher bekannten Leichtverpackungen aus dem Gelben Sack zusätzlich auch sogenannte stoffgleiche Nichtverpackungen (aus Kunststoff und Metall). Der Gelbe Sack wird somit nicht nur einfach durch die Gelbe Tonne ersetzt, stattdessen bietet die Wertstofftonne darüber hinaus die Möglichkeit weitere Wertstoffe unkompliziert zurückzuführen.

Zu unserer Stellungnahme zum Thema „Gelber Sack oder Gelbe Tonne“ aus dem Jahr 2020

2020 hatte sich unsere Fraktion sowie der Werkausschuss noch für die Weiterführung des Gelben Sacks ausgesprochen, zu dem alternativ nur die Gelbe Tonne zur Diskussion stand, welche jedoch nicht im gewohnten und gewünschten 14-Tage Rhythmus, sondern nur alle vier Wochen geleert worden wäre. Diese Entscheidung entsprach damals dem knappen Ergebnis einer zuvor durchgeführten Befragung der Bürgerinnen und Bürger.

Die Wertstofftonne: ressourcensparend und ökologisch effizient

Die Wertstofftonne wird sich von den anderen Tonnen nur durch ihren gelben Deckel unterscheiden und ebenfalls 14-tägig geleert werden.

Die Umstellung auf die Wertstofftonne ist auf längere Sicht mehr als nur ressourcensparend. Waren es im Jahr 2018 noch 4,5 Millionen Gelbe Säcke, sind 2022 bereits 5,34 Millionen Gelbe Säcke ausgegeben worden. Diese werden ab 2025 nun nicht mehr benötigt.

Für die ökologische Effizienz des Gesamtsystems ist die Sammelmenge, Sammelqualität sowie die Aufwendungen für den Individualtransport ausschlaggebend. Eine Untersuchung zur Effizienz und Optimierung von Sammelsystemen im Auftrag des Umweltbundesamtes [1] von 2018 ergab, dass eine gemeinsame Erfassung von Leichtverpackungen und stoffgleichen Nichtverpackungen mittels Wertstofftonne das Klimaerwärmungspotenzial grundsätzlich verringert und sowohl aus ökologischen sowie ökonomischen Gesichtspunkten erstrebenswert ist.

AWB und Duale Systeme anteilig für Umsetzung verantwortlich

Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises (AWB) muss mit den Dualen Systemen eine Vereinbarung über die Einführung und den Betrieb einer einheitlichen Wertstofferfassung nach §22 Abs. 5 VerpackG beschließen. Künftig sind beide nach dem Verhältnis des Aufkommens von Verpackungen und stoffgleichen Nichtverpackungen an der Wertstofferfassung beteiligt. Für 23% des Landkreisgebietes (Bobingen, Wehringen, Großaitingen, Mickhausen, Mittelneufnach, Scherstetten, Schwabmünchen, Hiltenfingen, Langerringen, Klosterlechfeld und Untermeitingen) wird der AWB des Landkreises für die Behältergestellung, den Behälterdienst, die Erfassung sowie für den Transport und die Sortierung selbst verantwortlich sein. Die anderen 77% des Landkreisgebietes werden von den Dualen Systemen verantwortet.


[1] Wagner, J.; Günther M.; Rhein, H.; Meyer, P. (2018): Analyse der Effizienz und Vorschläge zur Optimierung von Sammelsystemen der haushaltsnahen Erfassung von Leichtverpackungen und stoffgleichen Nichtverpackungen auf der Grundlage vorhandener Daten. In: Umweltbundesamt: Texte | 37/2018. Online verfügbar unter: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/analyse-der-effizienz-vorschlaege-zur-optimierung.

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