Landratsamt soll klimaneutral werden. Grüne bringen Klimaschutz-Antragspaket auf den Weg.

Neben allen Krisen, die im Moment zu bewältigen sind, darf die drohende Klimakatastrophe nicht aus den Augen verloren werden. Deshalb setzt sich die Grüne Kreistagsfraktion mit zwei Anträgen dafür ein, dass sich der Landkreis das Ziel der Klimaneutralität setzt und dafür in Zukunft eine Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet und einen Nachhaltigkeitsbericht erstellt.

Bereits im Oktober 2020 hat die Bundesverwaltung das Ziel ausgegeben, bis 2030 klimaneutral zu werden. Mit diesem ambitionierten Ziel will der Bund eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz im öffentlichen Bereich einnehmen. Seitdem haben sich die Verwaltungen vieler Städte, Gemeinden und auch Landkreise diesem Vorhaben angeschlossen und ähnliche Zielvorgaben formuliert.

Nun hat die Grüne Fraktion im Kreistag des Landkreises Augsburg ein Antragspaket eingereicht, das für die Landkreisverwaltung das Ziel ausgibt, bis 2035 klimaneutral zu werden. Die kommunalen Unternehmen mit Beteiligung des Landkreises sollen drei Jahre später folgen und 2038 klimaneutral werden. Damit dies erreicht werden kann, wird die Verwaltung beauftragt eine entsprechende Nachhaltigkeitsstrategie zu erarbeiten. Als Teil dieser Strategie soll ab 2024 eine EU-konforme Nachhaltigkeitsberichterstattung erfolgen, wie dies auch für viele Unternehmen in Deutschland gemäß EU-Gesetzgebung in den nächsten Jahren verpflichtend sein wird. So kann nach Vorstellung der Grünen Transparenz in Bezug auf nachhaltiges Handeln in der Verwaltung hergestellt werden und die Zielerreichung im Blick behalten werden. Die Grüne Fraktion möchte mit diesem Antragspaket einen ganz entscheidenden Baustein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft realisieren. „Die Landkreisverwaltung hat in vielerlei Hinsicht Vorbildfunktion und sollte in Hinsicht auf Nachhaltigkeitsbelange eine Vorreiterrolle einnehmen,“ begründet Silvia Daßler, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag, das Antragsvorhaben. „Die Formulierung von Nachhaltigkeitszielen und einer Strategie, wie diese zu erreichen sind, ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Die öffentliche Verwaltung als Auftraggeber, Dienstleister und Kunde kann durch eigene Nachhaltigkeitsmaßnahmen ganz entscheidend zur nachhaltigen Transformation der Gesellschaft beitragen,“ fügt Felix Senner, stellvertretender Fraktionsvorsitzender an.

Der Zeitpunkt der Antragsstellung ist dabei nicht ganz zufällig gewählt. Zeitgleich mit der Einreichung wird auf EU-Ebene die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) auf den Weg gebracht, die bis Jahresende in nationales Recht übertragen werden soll. Die CSRD soll international anerkannte, transparente Nachhaltigkeitskriterien in den Bereichen Ökologie, Soziales und Unternehmensführung etablieren und ist als entscheidender Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie der EU zu sehen. Auch kommunale Unternehmen werden von der CSRD betroffen sein.

„Wir wollen, dass Klimaschutz und Nachhaltigkeit in unserem Landkreis weiter vorangebracht werden und nicht angesichts der vielen zu bewältigenden Krisen vergessen wird. Wir sind überzeugt, dass manche Krise ihren Ursprung in zu wenig Nachhaltigkeit und Klimaschutz hat und nur durch mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu bewältigen ist.  Dazu gehört ganz wesentlich eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Verwaltung und Wirtschaft“, bekräftigt Silvia Daßler das Anliegen ihrer Fraktion.

Die Anträge im Detail:

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